Operationen bei Analfissur
Nach erfolgloser konservativer Behandlung der Fissur, wenn die Fissur bereits deutliche Zeichen der fehlgeleiteten Wundheilung aufweist ( … und so eine Ausheilung nicht mehr zu erwarten ist), wenn eine Fistel oder gar ein Abszess entstanden ist, werden wir zur Operation raten.
Fissurektomie / Fissurausschneidung
Die sog. Fissurektomie nach Gabriel (engl. Chirurg) gilt bei uns als Standardmethode. Hierbei wird der chronisch nicht heilende Riss ausgeschnitten und es entsteht eine neue, glatte Wunde. Es werden alle Wülste und die typische Falte am Außenrand des Risses (Vorpostenfalte) entfernt. Außerdem wird äußerlich in gesunder Haut eine kleine Drainagewunde geschaffen. Hierdurch kann das im Bereich der neuen Wunde entstehende Wundsekret abfließen. So werden ideale Heilungsbedingungen geschaffen.
Eine Spaltung des Schließmuskels (Laterale Internus Spinkterotomie nach Parks - LIS ) wird nicht mehr durchgeführt, da sich (auch nach vielen Jahren) eine Stuhlinkontinenz entwickeln kann. Im angloamerikaischen Raum gilt diese Methode trotzdem noch als Standardeingriff bei chronischer Analfissur.
Die Wunde verheilt über 4-6 Wochen (Wundpflege u.a. – nach der OP (Merkblatt "postoperativ").
Ambulant oder stationär?
Der Eingriff wird in der Regel stationär (eine Nacht) durchgeführt
Laser Fissure Cleaning LFC®
NEU aber noch wissenschaftlich nicht gut belegt ist das sog. Laser Fissure Cleaning (LFC®). Hierbei wird der chronische Riss mit einem Diodenlaser der Fa. Biolitec behandelt. Das Laserlicht dringt 1- max. 2mm in das Gewebe ein und zerstört das durch fehlgeleitete Heilanstrengungen des Körpers verursachte Gewebe (Narben /Wülste etc.), das für die Heilung der Analfissur eher hinderlich ist. In der Folge löst sich das gelaserte Gewebe oberflächlich ab und der Riss kann besser heilen. Der Eingriff erfordert eine kurze Narkose.
Da der Eingriff wenig invasiv und weniger schmerzhalt ist als die Fissurausschneidung (Fissurektomie) und keine lang dauernde Wundpflege erfordert, kann dieses Verfahren eine gute Altenative vor dem "großen" Eingriff sein. Die LFC® wird von der Krankenkasse bezahlt!
Ambulant oder stationär?
Der Eingriff wird in der Regel ambulant durchgeführt